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„Jesu Einladung zu den Menschen bringen“

Grußwort von Regionalbischöfin Gisela Bornowski, verlesen von Kirchenrat Andreas Werner bei der Bischofsweihe von Dr. Franz Jung am Sonntag, 10. Juni 2018

Matthäus 11, 28

Sehr geehrter, lieber Bischof Dr. Jung,

liebe Schwestern und Brüder in Christus!

Vielen herzlichen Dank für die geschwisterliche Einladung zu diesem eindrucksvollen und festlichen Gottesdienst anlässlich Ihrer Weihe zum 89. Bischof von Würzburg. Gleichzeitig verbinde ich damit meine allerherzlichsten Glück- und Segenswünsche für Ihr bischöfliches Amt! Ebenso beglückwünsche ich die Diözese Würzburg und freue mich mit Ihnen allen, dass der Bischofsstuhl so schnell wiederbesetzt werden konnte.

Darüber hinaus überbringe ich auch die Grüße und Segenswünsche unseres Landesbischofs und EKD-Ratsvorsitzenden Dr. Heinrich Bedford-Strohm.

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Ansbach-Würzburg ist in seinem nördlichen, unterfränkischen Teil fast deckungsgleich mit Ihrer Diözese. Dieser Teil des Kirchenkreises umfasst sieben Dekanatsbezirke mit 205 evangelischen Kirchengemeinden. Es wird vor Ort fast überall eine lebendige und geschwisterliche Ökumene gelebt, die als große Bereicherung erfahren wird.

Ich will Ihnen zu Ihrem Festtag den Wochenspruch zum heutigen 3. Sonntag nach Trinitatis zurufen. Es ist der Heilandsruf aus dem Matthäusevangelium im 11. Kapitel, wo Christus spricht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“

Es ist unser Auftrag, diese Einladung Jesu zu den Menschen zu bringen. Als Bischof und Bischöfin haben wir die Aufgabe, darauf zu achten, dass diese Einladung hörbar und erfahrbar für die uns anvertrauten Menschen wird, und dass unsere Schwestern und Brüder im Dienst am Leib Christi diesen Auftrag gut, gerne und wohlbehalten erfüllen können.

Viele Mühselige und Beladene warten auf diese Einladung. Sehnen sich nach einem tröstenden und wegweisenden Wort, nach Menschen, die sich seelsorgerlich um sie kümmern, nach Hilfe und Unterstützung in Wort und Tat. Die „Welt“ sieht uns als Kirche dabei immer zusammen und nicht wenige unterscheiden nicht mehr zwischen evangelisch und katholisch. So werden wir gemeinsam wahrgenommen, wertgeschätzt, beurteilt und manchmal auch verurteilt für die Fehler der jeweils anderen Konfession.

Dass wir trotz vieler Gemeinsamkeiten am Tisch des Herren immer noch getrennt sind, wird von den meisten nicht verstanden, nicht wenige setzen sich auch darüber hinweg. Andere wenden sich völlig ab. So müssen wir achtgeben, dass wir dabei den Kontakt zu den uns anvertrauten Menschen nicht verlieren.

Wir stehen als Kirchen vor großen Herausforderungen, haben teilweise dieselben Probleme und dürfen uns Gott sei Dank auch an vielem Gelungenem und segensreichem Miteinander freuen. Das 500-jährige Reformationsgedenken, das ökumenisch begangen und als Christusfest gefeiert wurde, war Ausdruck unserer geschwisterlichen Verbundenheit und auch Ansporn, nicht nachzulassen, die Einheit im Leib Christi zu suchen und zu fördern mit allen unseren Kräften.

Denn Christus, der Herr der einen Kirche, ruft alle zu sich, er unterscheidet nicht zwischen arm und reich, alt oder jung, dumm oder gescheit, Mann und Frau, evangelisch oder katholisch, orthodox oder freikirchlich. Denn er will alle bei sich haben. Er ruft diejenigen, die eine Sehnsucht nach Liebe und Leben in sich tragen und die dabei seiner – Christi – bedürfen.

Gerne bieten wir als Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und als Kirchenkreis Ansbach-Würzburg Ihnen unsere Zusammenarbeit im versöhnten, ökumenischen Geist an, auf allen Ebenen kirchlicher Arbeit. Ich freue mich auf Begegnungen und Gespräche mit Ihnen.

Ich wünsche Ihnen für Ihr verantwortungsvolles Amt als Bischof, dass Sie selber auch immer wieder den Ruf Christi hören und mit aller Last und Mühsal und auch mit Freude und Dank zu ihm kommen dürfen, damit ER Sie erquickt, stärkt, ermutigt und leitet durch seinen guten Geist, den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Gott befohlen!